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Historische Grenzsteine um Rosenthal Nord-Ost und Süd

 

 

Grenzsteinweg Süd rund um Rosenthal

Dieser Rundweg beginnt an der Seegerteichhütte in Rosenthal und ist insgesamt 15 km lang. Die Grenzsteine können auf ~ 9 km erwandert werden. Kulturhistorische Besonderheiten säumen den Weg:


Das Naturschutzgebiet „Merzhäuser Teiche“ (ca. 20 ha) an der Landkreisgrenze; hinzu gehören auch die extensiv gepflegten Wiesenflächen und der Erlenbruchwald. 128 Vogelarten wurden bisher hier beobachtet, davon 57 Brutvögel. Durchziehende Vögel, viele Schmetterlingsarten und Amphibien bereichern die Artenvielfalt.


Die Köhleröfen am alten Rosenthaler Weg -sogenannte Hangmeiler-. Ein Hangmeiler wurde gemeinsam von Hessen Forst und dem Landesamt für Denkmalpflege Marburg restauriert und dauerhaft vor dem Verfall geschützt. Er bietet Einblick in die Holzkohleherstellung während und nach dem 2. Weltkrieg.


Der ehemalige Deutschordenshof Merzhausen gehörte zur Niederlassung der Deutschherren in Marburg. 1256 überlies Graf Berthold von Ziegenhain dem Deutschen Orden seine Güter in Merzhausen mit allem Zubehör, der dort einen Gutsbetrieb aufbaute. 1809 verlor der Deutsche Orden durch Auflösung seine Güter in der Ballei Hessen. Das Hofgut wurde in Erbleihe gegeben und dem Ortsverband Rosenthal zugeordnet. Nach 1848 ging das Gut in Privatbesitz über. 1880 wurde es dem Forstfiskus verkauft. 1888 schied Merzhausen aus dem Ortsverband Rosenthal aus und wurde dem Gutsbezirk Oberförsterei Bracht und damit dem Kreis Marburg zugeschlagen.

 

Grenzsteinweg Nord-Ost rund um Rosenthal

Die Gesamtlänge des Wanderweges beträgt 14 km, wobei für den historischen Teil aber nur 7,5 km zu erwandern sind. Dieser Weg führt entlang eines vorgeschichtlichen Höhenweges, der zudem die Wasserscheide „Rhein-Weser“ bildet. Die Wegführung lässt unter Einbeziehung des Parallelweges eine individuelle Einteilung der Streckenlänge als Rundwanderweg zu. Von Rosenthal aus ist eine Anwanderung von der Seegerteichhütte über R 8 (Stadtwaldweg) und X 9 Wartburgpfad möglich.

 

Ebenso kann er, wie die Streckenführung zeigt, von Willersdorf (Böddeberg) bis zum Dreiländerstein erwandert werden. Der Dreiländerstein markiert sternförmig die Waldgrenzen der Stadt Rosenthal, der Stadt Gemünden und Stiftungsforsten Kloster Haina. Diese Grenze wurde bereits 1533 gesichert, zum Amt Frankenberg und Fürstentum Waldeck hin im Jahre 1744 vermessen und versteint und 1775 nach Süden durchgängig fortgeführt. Die Wüstungen Herzhausen, Rommertehausen und Weidenhain liegen unweit des Grenzsteinwanderweges und informieren auf Hinweistafeln auf ihre ehemalige Existenz.

 

Kurzinfo zum „Grenzsteinwanderweg Süd-Ost“

Der neu eingerichtete Grenzsteinwanderweg Süd-Ost erschliesst mit seiner Wegführung vom „Dreiländerstein“ im Südostzipfel des Rosenthaler Stadtwaldes entlang der Gemarkungs- und Kreisgrenze bis zum Krimmelbachgrund im Naturschutzgebiet Merzhäuser - Teiche auf einer Länge von sechs Kilometer weitere historische Grenzsteine mit ihrem geschichtlichen Hintergrund. Zugleich ist hiermit der Lückenschluß zu den bereits bestehenden Rosenthaler Grenzsteinwanderwegen „Nord-Ost“ und „Süd“ vollzogen. Auf gut 17 Kilometern Gesamtlänge vom „Böddeberg“ oberhalb Willersdorf entlang der Grenze zu Stiftungsforsten Kloster Haina, dem Stadtwald von Rosenthal und der Gemarkungs- und Kreisgrenze zu Marburg - Biedenkopf bis zur Höhe des „Alten Wetterweges“ in der Rosenthaler Gemarkung, ist somit eine durchgängige Grenzsteinwanderung möglich. Die beiden Informationstafeln an der Wegführung geben Einblick in die Geschichte des Hugenottendorfs Hertingshausen und zum ehemaligen Eisenhammer an der Südgrenze der Rosenthaler Gemarkung.

 

Beide haben etwas gemeinsam: Vor mehr als 300 Jahren hat ihnen der damalige hessische Landgraf Karl mit der Ansiedlung der französischen Glaubensflüchtlinge und der Gründung des Rosenthaler Eisenhammer große Beachtung geschenkt. Auf der historischen Gemarkungskarte von Rosenthal aus dem Jahr 1905 ist zu erkennen, dass mit der Wegergänzung „Süd-Ost“ gut drei Viertel der historischen Grenze des ehemaligen Stadt - Amtes Rosenthal erwandert werden können.

 

Auch diese Wegführung läßt eine individuelle Streckenlänge zu. Ausgangspunkt aller Wanderungen ist das Wanderportal an der Seegerteichhütte in Rosenthal. Detailinformationen sind dem Faltblatt „Historische Grenzsteinwanderwege um Rosenthal“ und den beiden Broschüren „Rosenthaler Grenzsteinwanderwege Nord - Ost“ und „Süd“ sowie „Süd - Ost“ zu entnehmen.

 

Für Fragen und weitere Informationen stehe ich gern jederzeit zur Verfügung.

Es grüßt herzlich mit einem „Frisch Auf“

Helmuth Vaupel

Kulturwart und Obmann für historische Grenzsteine um Rosenthal

Telefon: 06458 / 254
E-Mail:

 

Nähere Informationen finden Sie hier unter „Wanderwege“ und unter „Heimatgeschichte“: